Chronik

Neumarkter Werkvolkkapelle -
Jetzt mit neuen Uniformen

Zunächst war man sich einig, daß die Werkvolkkapelle keine Trachtenkapelle werden sollte. Deshalb wurden die weißen Hemden und die Krawatten beibehalten. Nur weinrote Jacken kamen hinzu, passend zu den Farben der Stadt Neumarkt – rot und schwarz! Gleichzeitig entstand die Idee, ein Wappen zu entwerfen. Es enthält die Symbole des „Katholischen Werkvolks“, Kreuz und Hammer, und das Wahrzeichen der Stadt Neumarkt, die Burgruine Wolfstein. Die Frage der Finanzierung konnte ebenfalls geklärt werden: Unter den Werkvolkmitgliedern rief man zu einer Spendenaktion auf. Der Erfolg blieb nicht aus, und der Großteil der Kosten, die Uniformen kamen auf etwa 6000 Mark, wurde durch diese Aktion hereingebracht. Mitgeholfen haben auch einige Neumarkter Geschäfte und Behörden, vor allem der Landkreis, die Sparkasse, der Fremdenverkehrsverein und die Corpus-Christi- Bruderschaft. Außerdem hat die Stadt versprochen, der Werkvolkkapelle einen regelmäßigen Zuschuß zukommen zu lassen. Mit ihrem Spiel hat die Werkvolkkapelle schon oft die Allgemeinheit erfreut. Es sei nur auf einige Anlässe hingewiesen, bei denen die Werkvolkkapelle gespielt hat:

Besonders nett war ihr Neujahrsblasen auf dem Turm der St. Johanneskirche. Unerwartet sind die Musiker schon oft bei Geburtstagen von verdienten Werkvolkmitgliedern und anderen bekannten Persönlichkeiten aufgetaucht und brachten ein kleines Ständchen, Kircheneinweihungen haben sie schon musikalisch umrahmt. Für Stimmung können sie auch sorgen, das zeigten sie bei einigen Neumarkter Volksfestzügen und Standkonzerten. Sie spielen alles, was man eben von einer Blaskapelle erwartet. Märsche, Potpourris und festliche Musik beherrschen sie genauso gut wie Ouvertüren. Den Großteil ihrer Einnahmen verwendet die Kapelle für den Instrumentenkauf; bis heute haben ihre Musikinstrumente bereits einen Wert von 30.000 Mark. Die meisten der Kapellenmitglieder haben sich die Instrumente selber gekauft, aber man kann nicht verlangen, daß sich zum Beispiel ein einzelner einen Baß kauft, der wäre ja zu teuer. Da wird eben zusammengesteuert und dann gekauft. Wenn man Notenmaterial, Notenständer und sonstige Aufwendungen noch rechnet, kommt man ungefähr auf einen Wert von 35.000 DM.

Idealisten sind die Musiker alle, denn hätten sie nicht Freude am Spiel, würden sie es gewiß nicht machen. Den Idealismus muß man einfach unterstützen und vielleicht durch eine kleine Spende der Kapelle helfen. Bei der Sparkasse haben sie ein Konto mit der Nummer 3012 eingerichtet, auf das jederzeit Spenden überwiesen werden können. Bei einem festlichen Gottesdienst in der Hofkirche haben sie das erste Mal in ihrer neuen Uniform gespielt, in denen sie wirklich fesch aussehen. Hoffentlich hält die Freude der Musiker an, daß es in Neumarkt endlich wieder über längere Zeit eine Blasmusikkapelle gibt. Zu Beginn des Gottesdienstes bedankte sich der Leiter der Werkvolkkapelle, Katechet Scheuerlein, bei allen Spendern, die durch ihr Scherflein dazu beigetragen hatten, daß die neuen Uniformen angeschafft werden konnten. Sein besonderer Dank und ein herzliches „Vergelt`s Gott“ sagte der Geistliche den Mitgliedern des Werkvolks und den Eltern der jungen Musikanten, denn ohne diese Hilfe hätte der schon lange gehegte Wunsch niemals in die Tat umgesetzt werden können.